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Anweisungen:

Die systemtheoretische Gleichheit von Maschine, Mensch und Gesellschaft ist abstrakt. Was wird durch die Abstraktion ausgeblendet?

    

Gleichheit ist eine Kategorie des Beobachters. Damit zwei verschiedene Dinge gleich werden, muss der Beobachter über die Unterschiede hinwegsehen.


 

Ein wesentlicher Unterschied zwischen hergestellten und nicht hergestellten Dingen besteht für mich darin, dass bei hergestellten Dingen vom Hersteller festgelegt ist, was dazu gehört und was nicht. Die sogenannte Systemgrenze ist bei hergestellten Dingen also hergestellt, während sie bei nicht bei hergestellten Dingen eben nicht gegeben ist.

    

H. Maturana spricht bei Lebewesen von skinencapselten (hautüberzogenen Systemen), die sich ihre Systemgrenze selbst produzieren. H. Maturana kann seine skin-Definition natürlich nicht auf Institutionen anwenden. Er wechselt deshalb den Modus und spricht - mit gesundem Menschenverstand - von Autopoiesen höherer Ordnung, die durch soziales Verhalten und Sprache entstehen. N. Luhmann weitet die autopoietische Abgrenzung aus, indem er die Haut verwirft, und seine Bewusstseinsinhalte projiziert. Er sagt, dass Institutionen wie etwa Familien, ihre Grenzen dadurch produzieren, dass sie entscheiden, wer dazu gehöre und wer nicht (Inklusion).
Der entscheidene Unterschied liegt meines Erachtens aber nicht in der materiellen Abgrenzung, sondern im Zweck des Systems, der bei hergestellten Dingen gegeben ist und bei nicht hergestellten Dingen fehlt. Jede Maschine hat einen Zweck, ein Mensch oder die Geselschaft haben keinen Zweck.


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