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Anweisungen:

Erläutere anhand eines Systems die Strukturdeterminiertheit und die operative Geschlossenheit!

    

Bei konkreten Automaten ist die Aufgabe relativ einfach, bei sozialen Systemen wird sie anspruchsvoller.


 


Mögliche Lösung:

Ein Beispiel habe ich schon unter kontextfreie Funktionsweise gegeben.

Wenn ich beispielsweise ein Krankenhaus als System betrachte, sind die operativen Bestimmungen logischerweise schwieriger, weil die deutenden Konnotationen komplexer sind. Die Frage ist, woran ich denke, wenn ich an ein Spital denke. Es gibt vollständig funkktionsfähige Spitäler, die für Kriegsfälle unterirdisch angelegt sind, aber in Friedenszeiten nicht verwendet werden. In Friedenszeiten gibt es in diesen Spitälern keine Aerzte und keine Patienten. Die Maschinen würden laufen, aber sie tun es nicht. Wenn ich unter "Spital" ein solches Spital verstehe, ist es ein konstruktiv abgegrenztes Artefakt, wie ein Auto oder eine Heizung. Wenn ich aber an die Institution "Spital" denke, interessieren mich ganz andere Dinge.

Die Sache hat aber auch eine praktische Seite: Ich sehe Krankenhäuser funktional zur Heilung von Patienten. Aktiengesellschaften, die Krankenhäuser betreiben, sehen aber Krankerhäuser unter dem funktionalen Gesichspunkt von Kapitalrendite. Durch die Brille des Betriebsorganisators kann ich die Operationen von der Heilung von Patienten unabhängig beschreiben und optimieren. Ich kann etwa den Fussweg von Krankenschwestern optimieren, ohne dabei an Patienten zu denken.

    

Systeme als operationell geschlossen zu sehen, ist einerseits ganz einfach, weil man dabei nur davon absehen muss, weshalb ein bestimmter Sensor in einem bestimmten Zustand ist. Es ist aber meiner Erfahrung nach für den gesunden Menschenverstand eine sehr schwierige Sache, weil er sehr stark an Funktionen orientiert ist.

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