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Anmerkungen zu Metatheorie

1.

  

Ich verwende den Ausdruck "Meta" nicht im Sine von B. Russell, der damit einen übergeordneten Standpunkt einführen wollte. Ich verwende ihn nur in der phänographischen Umschreibung. Man kann auf den Ausdruck ganz verzichten, etwa indem man in differenzlogischen Notationen in der Definition von Theorie die Theorie verwendet. Ich ziehe die logische Buchhaltung, die H. Maturana vorgeschlagen hat, vor.

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2.

  

N. Luhmann (1997:981) löst das reflexive Anliegen beispielsweise wie folgt ein: "'Theorie' - das heisst jetzt: neue Ansprüche an Intelligibilität, auch kontrollierte Sensibilität im Verhältnis zu Varianten, Problematisierung der Konsistenz, auch Offenheit für Kontroversen." Ich will mit diesem Zitat nicht zeigen, was N. Luhmann als Theorie bezeichnet, sondern dass er in seiner Gesellschaftstheorie explizit sagt, was er von einer Theorie erwartet. Ich kann dann als Leser prüfen, inwiefern seine Theorie seinen eigenen Formulierungen gerecht wird.

H. Maturana (1982:148) nennt einige "Grunderfordernisse" für eine Theorie: 1. einfache, operative Begriffe, 2. notwendige Bedingungen, 3. spezifische Bedingungen der Isomorphie, 4. mechanische Erklärung, 5. bestimmte Organisationsprinzipien. Die von H. Maturana formulierten Erfordernisse entsprechen tautologischerweise einer bestimmten Auffassung von Theorie. Ich respezifiziere seine Formulierung, das heisst ich übernehme sie im folgenden in einem neuen Kontext.

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3.

  

Viele Autoren erläutern nicht, was sie als Theorie bezeichnen, vielleicht weil sie das als Aufgabe der Wissenschaftstheorie auffassen. K. Popper sagt zwar, was er als Theorie bezeichnet, nämlich ein Bündel von zusammenhängende Hypothesen, aber sein Werk ist in diesem Sinne keine Theorie. Es gibt auch Autoren, die reflexiv erläutern, was sie theoretisch tun, die aber nicht als Theorie bezeichnen. H. Maturana etwa spricht von einem "Erklärungssystem" (vgl. systematische Erklärung), wo ich von Theorie spreche.

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