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Der radikale Konstruktivismus

Der Ausdruck "Konstruktivismus" steht im epistemonologischen Kontext für eine Menge von Auffassungen, die das Refenzieren einer Realität problematisieren. Am radikalsten geschieht dies im radikalen Konstruktivismus von E. von Glasersfeld, auf welchem die Konstruktive Systemtheorie beruht (Anmerkung 1). Der Ausdruck in diesem Sinne nimmt bezug auf J. Piagets Buchtitel "La construction du réel chez l' enfant" (Die Konstruktion der Realität beim Kinde) (Anmerkung 2).

J. Piaget argumentiert latent und E. von Glasersfeld explizit, dass die Realität nicht erkannt, sondern konstruiert wird. bei mir geht es nur um Erklärungen ....Da ich Erklärungen zu wahrgenommenen Phänome konstruiere, beziehe ich den Ausdruck "Konstruktivismus" logischerweise auf Erklärungen. Im konstruktivistischen Diskurs finde ich beliebige andere Interpretationen. Oft wird darum gestritten, ob es eine Wirklichkeit oder ein Realität gebe.

In der konstruktiven Systemtheorie ist mit Konstruktion eine Referenz auf einen hergestellten Mechanismus gemeint. Wenn ich etwas erklären will, mache ich eine Konstruktion. Erklärungen werden - in genau diesem Sinne - konstruiert.

Um nur zwei Ursprungsorte des Radikalen Konstruktivismus zu nennen: In S. Ceccato's Operationalismus - in dessen Tradition E. von Glasersfeld steht - werden die Operationen des Beobachters beschrieben, der einen bestimmten Gegenstand wahrnimmt. Dabei spielt die Unterscheidung zwischen Phänomen und Erklärung keine Rolle, weil jeder Gegenstand - also der Tempel und der Mechanismus - auf denselben "Wahrnehmungs"-Operationen beruht. Bei S. Ceccato kommt deshalb der Ausdruck "Konstruktion" nicht vor, obwohl er beispielsweise in seinem Werk "Punto" sehr viel von Maschinen spricht.
Bei J. Piaget, der von E. von Glasersfeld interpretiert wurde, wird der Ausdruck "Konstruktion" nicht erläutert, sondern umgangssprachlich für eine nicht genauer beschriebene "mentale Aktivität" verwendet.


"Mentale Operationen" sind ein wesentliches Konzept aller kognitivistischen Erkenntnistheorien. E. von Glasersfeld bezieht seine Vorstellung von mentalen Operationen im Radikalen Konstruktivismus auf die "Operationalistische Schule" von S. Ceccato, der in seinem Werk "Il Punto" den Begriff Operation auf den Punkt gebracht hat, indem er den menschlichen Körper als mental gesteuerten Mechanismus darstellte.

Im Konstruktivismus - einer epistemologischen Interpretation der Systemtheorie - wird der namensgebende Ausdruck "Konstruktion" für den "mentalen" oder "kognitiven" Prozess verwendet, in welchem Erklärungen generiert werden. Das Konstruieren erscheint dann verallgemeinert anstelle des tool-making als wesentliche Tätigkeit des Menschen.


Anweisungen:

    

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Literatur

Systemtheorie