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Anmerkungen zu konsensueller Bereich

1.

  

Verhalten kann man in diesem Sinn als Steuerung der Wahrnehmung sehen. Wenn ich nach Paris fahre, als wenn ich mich so verhalte, mache ich das, weil ich Paris wahrnehmen will (W. Powers: Behavior: The Control of Perceptions).

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2.

  

Wenn man weniger skeptisch denkt, mag man Konsens als Uebereinstimmung sehen. Dazu muss man aber sehen, was der andere denkt oder meint, nicht nur sein Verhalten. Das ist meines Erachtens nur über Empathie möglich.

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3.

  

I. Newton sagte: "hypothesis non fingo", also "ich mache keine Hypothesen", (die ich nicht prüfe). Natürlich kann ich kann Konsens ausloten, indem ich Bedingungen produziere und prüfe, ob das von mir erwartete Verhalten eintrifft. Wenn ich das hinreichend diszipliniert mache, spreche ich von Wissenschaft. Ich versuche dann Hypothese zu falsifizieren. Von H. von Foerster gibt es dazu eine lustige Geschichte: Ein Wissenschaftler macht ein Hypothese. Dann versucht er mit allen Mitteln zu zeigen, dass sie falsch ist. Wenn es ihm nach erschöpfender Arbeit nicht gelingt, kommt er zum Punkt der Publikation. Des Sinn der Publikation besteht darin, die Fachgemeinschaft zu bitten, ihm bei seinen Widerlegungsversuchen zu helfen, weil er es alleine nicht geschafft hat.

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4.

  

In der soziologischen Systemtheorie von N. Luhmann liegt ein starker Akzent auf dem konsensuellen Bereich, weil die "Kommunikationen" die dort Thema sind, auf den konsensuellen Bereich (Sinn) verweisen. Ich werde später darauf zurückkommen.

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5.

  

Bei hinreichend komplizierten Mechanismen bin ich auch nicht in der Lage, die Eigenzustände unmittelbar zu benennen. Die Zustandsfolgen in einem Computer steuere ich beispielsweise durch das Schreiben eines Briefes mit diesem Computer. Ich kann aber nicht sagen, was in einem Computer auf der Ebene der einzelnen Schaltungen (bits) passiert, während ich einen Text auf diesem Computer schreibe. Auch als Programmier des Copmputers verstehe ich nur symbolisch durch die Programmierprache, was im Computer passiert.

Der Vergleich mit dem Computer ist in vielen Hinsichten ambivalent, aber hier in dem Sinne wörtlich gemeint, als das Beobachtersystem durch einen Computer-Mechanismus repräsentiert wird. Ueber die Komplexität, die schon primitive Computer - wie etwa die besten des 20 Jahrhunderts - zeigen, kan man in T. Kidders Die Seele der Maschine nachlesen. Die Computer-Metapher bricht natürlich dort, wo der Computer als Artefakt einerseits wenigstens im Prinzip mechanisch rekonstruierbar ist, und andrerseits keine Selbstbeobachtung leistet.

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