bild  Hyperkommunikation - Crashkurse - Systemtheorie 2. Ordnung      [ Hyper-Bibliothek ]      [ Hyper-Lexikon ]      [ zurück ]
bild
bild
bild Hyperbuch bild Crashkurs   Systemtheorie 2. Ordnung bild Inhalt   -   Register   -   Forum       rückwärts - Seite 59 - vorwärts  
bild
bild


Der Beobachter als Konstruktion

Als anschauliche Re-Konstruktionen der Beobachter-Blackbox sehe ich Roboter, die im Unterschied zu Frankensteins Monster konstruktive Erklärungen repräsentieren und so eben auch erklären, welche Phänomene durch sie erklärbar werden (können). Als Roboter bezeichne ich Automaten, die eine den Menschen insofern analoge Gestalt haben, als sie einen Arbeiter in einem anschaulichen Sinne ersetzen (Anmerkung 1). Funktional gesehen sind Roboter Automaten, die eine sensorische Funktion mit einer effektorischen Funktion verbinden, also typischerweise Maschinen, deren Operieren von sensorisch geprüften Bedingungen abhängig ist. Ein Roboter "sieht" beispielsweise, wenn etwas im Weg steht und macht dann einen Umweg.

Damit habe ich die Konstruktion von Robotern natürlich nicht erklärt. Ich habe nicht einmal gezeigt gezeigt, wie ein Roboter funktioniert. Ich habe der Funktionsweise des Beobachters nur einen Namen gegeben, der zeigen soll, was ich wie erklären würde. Die Funktionsweise von Robotern beschreibe ich im Abschnitt Technologie genauer. Hier verwende ich die native Sicht, in welcher Roboter etwas tun. Dabei tue ich so, also ob Roboter etwas wahrnehmen und etwas beschreiben können, weil ich wahrnehmen kann, dass Roboter sich so "wie wenn" verhalten können (Anmerkung 2).

Als System - also unter konstruktiver Perspektive - reagiert ein Roboter nicht auf die Umwelt, sondern ausschliesslich auf seine Eigenzustände. So wie die thermostatengeregelte Heizung auf die Temperatur des Thermometers reagiert, reagiert der Roboter auf den Zustand seiner Sensoren. Die Sensoren sind konstruktiv Teile des Roboters, nicht Teile seiner Umwelt. Als Konstrukteur eines Roboters nehme ich nicht an, dass der Roboter etwas über seine Umwelt weiss, ich konstruiere ihn so, dass er auf bestimmte Sensorenzustände auf eine bestimmte Weise reagiert. Hinreichend komplizierte Konstruktionen erscheinen als adaptiv oder gar als lernfähig, aber in konstruktiver Perspektive machen solche Zuschreibunge keinen Sinn. Als Konstrukteur weiss ich über mögliche Umwelten, in welchen sich der Roboter bewegen soll, Bescheid. Ich wähle die Sensoren entsprechend aus. Aber der Roboter - den ich hier als Beobachter konstruiere - weiss nichts davon - auch wenn er sich in Umwelten bewähren kann die ich nicht vorhergesehen habe.

bild
 
bild

Theoretisch begreife ich den Beobachter als operationell geschlossenes System. Der Beobachter weiss nichts über seine Umwelt, aber er verhält sich - von aussen gesehen - so, wie wenn er die Umwelt wahrnehmen könnte. Ich kann nun das Phänomen genauer bezeichnen: Wie kann der Beobachter über Gegenstände in der Umwelt sprechen, wenn er sie nicht wahrnehmen kann?


Anweisungen:

Ueberlege anhand von Beispielen, was ein Roboter kann und was nicht.

bild

Bei der Beantwortung dieser Frage würde man sich ganz sicher die Finger verbrennen. Es geht also nicht darum, was der Fall ist oder was der Fall sein wird, sondern um eine Sensibilisierung für den Erklärungsraum von Mechanismen.


 

Beispiel:
  klick hier

bild

 

Metakommunikation

Die konstruktive Erklärung, die in diesem Fall durch den Roboter gegeben ist, werde ich später relativieren. Ich verwende diese Erklärung nur, um die Systemtheorie darzustellen. Und ganz unabhängig von Systemtheorie und Erklärungen würde ich natürlich Roboter so konstruieren, wie ich sie eben vorfinden kann. Wer Roboter konstruieren will, kann das für wenig Geld ganz ausgezeichnet tun, indem er Lego Mindstorms kauft.


 
bild
bild
bild Hyperbuch bild Crashkurs   Systemtheorie 2. Ordnung bild Inhalt   -   Register   -   Forum       rückwärts - Seite 59 - vorwärts  
bild
bild